Bellschan von Mildenburg, Herbert - Von Karelien bis Paraguay. Ein ehemaliger Angehöriger der 6. SS-Division "Nord" erinnert sich

Bellschan von Mildenburg, Herbert - Von Karelien bis Paraguay. Ein ehemaliger Angehöriger der 6. SS-Division Nord erinnert sich
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Produktbeschreibung

1924 in Klagenfurt geboren, schloss sich Herbert Bellschan von Mildenburg während der Schulzeit dem Wandervogel an, aus welchem sich in den 30er-Jahren die illegale Hitlerjugend Kärnten formierte. Im Untergrund warben die 10- bis 14-Jährigen für einen Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Dafür würdigte der spätere „Führer und Reichskanzler“ den Verband mit einem Besuch. Die persönliche Begegnung mit Adolf Hitler wurde für Herbert zum prägenden Ereignis. In den folgenden Jahren organisierte er maßgeblich den Aufbau der Hitlerjugend in Klagenfurt und stieg bis zum Stammführer auf.

Mit 17 Jahren meldete er sich freiwillig zur Waffen-SS und wurde zum Gebirgsjäger ausgebildet. Seinen Fronteinsatz erlebte er ab dem Winter 1942 mit der 6. SS-Division „Nord“ in Karelien. Auf Skiern und im Schein des Polarlichts fuhr sein Jagdkommando bis weit hinter die russischen Linien. Nach zwei arktischen Wintern wurde Herbert auf die Junkerschule abkommandiert und verblieb schließlich in Bad Tölz als jüngster Lehroffizier einer Junkerschule.

Nach Kriegsende floh er aus dem KL Hallein, begann mit falscher Identität ein Studium in Wien und wurde vom amerikanischen Geheimdienst verhaftet. 1947 endlich in Freiheit, wanderte er aus. Er fischte nach Langusten im Atlantik, schürfte nach Erzen in der Sahara, suchte nach Gold in Australien und ließ sich schließlich als Rancher in Paraguay nieder.

Herbert Bellschan von Mildenburg - Von Karelien bis Paraguay. Ein ehemaliger Angehöriger der 6. SS-Division "Nord" erinnert sich. Carpe Diem Publishing, Delaware / USA 2022, 231 Seiten, Festeinband mit zahlreichen teils farbigen Abbildungen aus Privatbesitz, Dokumenten und Faksimiles, 22,99 €.

 

Buchbesprechung aus N.S. Heute #34:

Bevor Herbert Bellschan von Mildenburg am 26. Oktober 2022 im 99. Lebensjahr starb, war er einer der letzten noch lebenden Veteranen der Waffen-SS, der während des Zweiten Weltkrieges mehrere Jahre an verschiedenen Fronten gekämpft hat. Die Veröffentlichung seiner Lebenserinnerungen, die er kurz vor seinem Tod fertigstellen konnte, hat er leider nicht mehr miterlebt. Das Lebenswerk eines ganzen Jahrhunderts hat „HBvM“ auf 230 Buchseiten zusammengefasst, illustriert mit zahlreichen bisher unveröffentlichten Fotos aus seinem Privatarchiv. Die einzelnen Kapitel sind in soldatischer Kürze gehalten, an keiner Stelle neigt der Autor zu Aus- oder Abschweifungen, immer geht es um das Wesentliche und um die Darstellung authentischer Erlebnisse, wie sie wirklich waren.

HBvM wird am 24. Juni 1924 in Klagenfurt/Kärnten geboren. Bereits seit der Kindheit in bündischen Zusammenhängen aktiv, wandelt sich seine „Wandervogel“-Gruppe in Klagenfurt 1936 in die damals noch illegale österreichische Hitlerjugend um. Begeistert vom Anschluss seiner Heimat an das Deutsche Reich, sieht der 13-Jährige den Reichskanzler in seiner Heimatstadt vor dem Hotel „Sandhof“. Der Autor schreibt hierzu: „Dieser kurze Moment gehört zu den prägendsten Erlebnissen in meinem Leben.“ Vom Ausbruch des Zweiten Weltkrieges relativ unbeeindruckt und im festen Glauben an einen deutschen Sieg, lernt HBvM in der HJ Selbstdisziplin und eine gesunde Lebensweise, als HJ-Stammführer wird die Jugendarbeit für ihn schließlich zum Lebensauftrag.

Warum er sich als 17-Jähriger freiwillig zur Waffen-SS meldete, erklärt HBvM wie folgt: „In unserem Selbstverständnis ging (…) Gemeinschaftsnutzen den persönlichen Belangen vor. Dem eigenen Land zu dienen und für die Heimat in den Krieg zu ziehen, wurde als Selbstverständlichkeit aufgefasst.“ Als Freiwilliger konnte HBvM die Waffengattung selbst wählen und ließ sich zum Kradschützen ausbilden. Seinen ersten Kriegseinsatz absolvierte er bei der SS-Division „Nord“ zur Sicherung der Unabhängigkeit Finnlands vor dem Einfall der Bolschewisten. Eingeteilt zum Jagdkommando, war HBvM in Karelien für die besonders heiklen und gefährlichen Unternehmungen zuständig: ob die bewaffnete Aufklärung zum Aufspüren möglicher Feindtätigkeit, Stoßtruppunternehmen und Nahkämpfe, überall war HBvM mit dabei und wurde wie durch ein Wunder nie ernsthaft verletzt.

Nach dem Einsatz im Finnlandfeldzug nahm HBvM an einem Kriegs-Junkerlehrgang in seiner Heimatstadt Klagenfurt teil. Auf den Junkerschulen der Waffen-SS wurde der Offiziersnachwuchs herangebildet, der befähigt sein sollte, selbst militärische Einheiten zu führen. Neben den militärischen Fähigkeiten stand für die Junkerschulen auch die Vermittlung historischen Wissens, weltanschaulicher Grundlagen, Benimmregeln und sportliche Betätigung auf dem Lehrplan. Im Dezember 1944 zum Untersturmführer befördert, wurde HBvM im Januar 1945 jüngster Lehroffizier des Dritten Reiches, der an der Junkerschule in Bad Tölz nun selbst Offiziersnachwuchs ausbildete.

Das Kriegsende erlebte HBvM bei Linz, mit knapper Not entkam er den Russen, doch kurz darauf lief er den Amerikanern in die Arme. Das Kriegsende war für ihn „das Ende unbeschwerter Jahre und der Anfang einer schrecklichen Zeit“. Seine Erlebnisse im „Hungerlager Altheim“ bei Braunau erinnern an die Geschehnisse in den alliierten Rheinwiesenlagern: Hunger, Leid, Entbehrung und massenhaftes Sterben – obwohl es „Frieden“ war und die Siegermächte eine ausreichende Versorgung zur Verfügung gehabt hätten. Nach einer abenteuerlichen Flucht aus dem KL Hallein bei Salzburg wird er später in Wien erneut verhaftet und im März 1947 endgültig entlassen. Seine beruflichen Abenteuer nach dem Krieg führten HBvM über Afrika und Australien nach Paraguay, wo er zuletzt als Rancher tätig war.

Das abschließende Kapitel behandelt die Gedenkveranstaltungen an die Kriegstoten auf dem Ulrichsberg in Kärnten, an denen HBvM in den vergangenen Jahren als letzter Veteran des Zweiten Weltkrieges teilgenommen hat. Auf die Veröffentlichung seiner Lebenserinnerungen wäre er mit Sicherheit sehr stolz gewesen.

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